Wir FKKler denken ja an viele Sachen, wir schützen uns vor der Sonne und vor Mücken. Zwei Umstände, für welche wir FKKler mangels Bekleidung naturgemäß besonders anfällig sind (mehr, oder weniger).
Es ist ein „Irrglaube“, dass es diese Blutsauger nur im Süden gibt.
Diese Biester können uns überall, in jedem Wald und in jedem Feld befallen, auch auf dem Gelände eines FKK-Vereines, im Park mitten in der Stadt und sogar im Garten. Wie „Strauchdiebe“ lauern sie im Unterholz und auf Gräsern.
Die Zecken, welche zu den Spinnentieren gezählt werden müssen, orten ihren potenziellen Wirt über Erschütterungen, Schweißgeruch und Wärmeschwankungen. Die meisten Zeckenarten haben keine Augen.
Im Prinzip sind Zecken eigentlich nur eklig. Was gefährlich wird, sind die Erreger, die diese kleinen Plagegeister auf den Menschen übertragen können:
Das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME), das Bakterium Borrelia burgdorferi und weitere heimtückische Krankheiten.
Nach Schätzungen erkranken jährlich bis zu 100.000 Deutsche an der Lyme-Borreliose, deren Beschwerden nur sehr schwer einzuordnen sind.
Krankheitssymptome, welche man einem Zeckenbiss nicht unbedingt zuordnen kann, weil die Betroffenen sich an einen Biss nicht erinnern können, da man einen Stich (Biss) nicht merkt. Ähnlich einer Mücke betäubt die Zecke nämlich die Einstichstelle.
Einen Impfstoff gegen Borrelien gibt es seit 1999 in Amerika, wo aber auch nur eine Borrelien-Art vorkommt. In Europa hingegen gibt es drei Borrelien-Arten, für welche es derzeit noch kein geeignetes Gegenmittel gibt.
Vorbeugen hingegen kann man dem FSME-Virus, Experten empfehlen Menschen in Risikogebieten, sich impfen zu lassen, denn bis zu 2% der ca. 200 jährlich an dem FSME-Virus erkrankten Menschen in Deutschland sterben.
Kinder - Die Impfstoffe gegen FSME sind zwar für Kinder ab einem Jahr zugelassen, ob man Kinder bis zum Alter von drei Jahren überhaupt geimpft werden sollen, muss man selbst abwägen, Grund: Bei Kleinkindern verläuft die FSME meist milder, wobei die Betonung hier auf „meist” liegt. Kinder sind gefährdeter, sie pflücken Blumen, sie toben und laufen über Wiesen und Felder, aber auch im Gras im heimischen Garten, oder Park. Und - nun einmal ehrlich! - wer sucht sein Kind, wenn es draußen gespielt hat, immer nach Zecken ab? Schaut man sich das nachfolgende Bild einer Zecke an, wird man sicher feststellen müssen, eine solch kleine Zecke zu finden, ist fast aussichtslos. Bei diesem Thema, da ist es egal, ob wir über FKK sprechen, oder nicht - die Zecken setzen sich ja auch in der Kleidung fest und warten nur auf eine günstige Gelegenheit um auf die Haut zu kommen.
Besonders gefährlich ist die »Dermacentor-Zecke«, auch Buntzecke genannt. Eigentlich eine Zecke, die in wärmeren Regionen beheimatet ist, jedoch durch die Klimaveränderungen nun auch zu uns kommt. Im Bundesland Sachsen traten bereits erste Fälle der Babesiose, der »Hunde-Malaria« auf.
Die Buntzecke ist doppelt so groß wie die herkömmliche Lederzecke und ist in der Lage, durch die Folgen eines Stiches, zum Beispiel einen Hund innerhalb einer Woche zu töten.
... und auch der Mensch ist bedroht.
In Spanien sind schon mehrere tausend Tiere an der Babesiose verendet.
Ursprünglich ist die Relikt-Zecke in Asien und Osteuropa beheimatet, jedoch nun auch in Deutschland beheimatet. In Brandenburg wurden mehrere ausgewachsene Exemplare dieser Zeckenart entdeckt. Die Relikt-Zecke ist in etwa so groß, wie die Lederzecke, hat allerdings einen markanten Rückenschild (rötlicher, mit kleinen weißes Streifen am Rand). Die Relikt-Zecke ist u.a. Überträgerin der »Hasenpest« (Tularämie, auch Nagerpest). Die Erkrankung kann auch auf den Menschen übertragen werden.
Die ungefähr 30 Arten der »Hyalomma-Zecke« kommen im östlichen und südöstlichen Europa, dem Mittleren Osten, Zentralasien und im nördlichen Afrika vor. Sie sind als Überträger des »Krim-Kongo-Fiebers« (Crimean-Congo-Haemorrhagic-Fever → CCHF) gefürchtet. Allein in der Türkei sind im Jahr 2008 mehr als 20 Menschen an dem Krim-Kongo-Fieber gestorben.
Wenn eine Zeckenzange nicht vorhanden ist, geht notfalls auch eine Pinzette (siehe weiter unten). Hier ist jedoch besondere Vorsicht geboten, da hierbei die Zecke gequetscht werden kann und die Bakterien nun erst recht in den Körper gelangen können.
- War man im Wald, Feld oder hohen Gräsern, so ist es erforderlich, den Körper nach Zecken abzusuchen.
- Dies gilt besonders für Kinder.
- Nach einem Stich/Biss ist Eile geboten. Aber nicht in Panik verfallen.
- Mit einer Zeckenzange sollte die Zecke nah an der Haut gepackt und gerade herausgezogen, bzw. herausgehebelt werden.
- Darauf achten, dass auch der mit den Widerhaken bestückte Stechapparat mit herausgezogen wird.
Kleber, Öl; oder Nagellack, um das Tier zu betäuben, sind gefährlich. Die Zecke wird hierdurch nur gestresst, wobei sie dann ihr Sekret als Abwehr ausscheidet und in die Wunde fliessen lässt.
Die Zecke auch nicht herausdrehen, da man so den Körper der Zecke vom Kopf trennt - bei den ersten Drehungen kommt die Zecke in Stress und sondert ihr Sekret ab.
Es ist ratsam, nach einem Stich den Hausarzt aufzusuchen !!!
Den »Zeckenbefall« merkt man nicht: beim Spaziergang geht man an Gräsern vorbei, streift diese ... und schon hat man eine Zecke am Körper.
Haben sich Zecken erst einmal mit Blut vollgesogen, lassen sie sich meist wieder fallen. So kann es natürlich vorkommen, daß man von einem Zeckenbiß nichts mitbekommt, da das Tier ja auch nicht mehr auf der Haut ist.
einfache
Zeckenzange
stabilere
ZeckenzangeZeckenzange und Lupe gehören in jeden Erste-Hilfe-Kasten (eines FKK-Vereines).
Den richtigen Umgang mit der Zeckenzange kann man sich auch vom Hausarzt oder Apotheker erklären und zeigen lassen. Dabei unbedingt auf die Kaufberatung achten, denn viele (billige) Zeckenzangen sind zu grob.
Darauf achten, dass die Zange auch nicht zu kräftig schließt, sie trennt sonst schon beim zupacken den Kopf vom Körper der Zecke.
Eine einfache Zeckenzange kostet nicht viel. Die einfache Ausführung liegt bei ca. 2 Euro, die stabilere Zecken-Zange zwischen 4 und 5 Euro.
Neuerdings gibt es auch kleine Apparate, welche die Zecke zuvor vereisen und somit auf der Stelle töten.
Abzuraten ist auch von dem Vorschlag, den Körper der Zecke mit einer glühenden Nadel zu durchbohren. Dies tötet die Zecke zwar auch sofort, man braucht dazu aber eine sehr schnelle und sehr ruhige Hand. Da Zecken auf Wärmeunterschiede reagieren, kann es durchaus möglich sein, dass diese die hohe Temperatur spürt und zur Abwehr noch ihr Sekret absondert. Auch niemals Nagellack, Klebstoffe oder Öle auf die Zecke geben - diese alten Hausmittelchen sind gefährlich.
Praktisch auch die Zecken-Karte in der Größe eine Scheckkarte. Die Einkerbung wird unter die Zecke geschoben, die Karte dann einfach angehoben. Schon ist die Zecke aus der Haut heraus gehebelt worden. Die Zeckenkarte kostet in der Apotheke um die 2 Euro.
Siehe auch hier → Schutz vor Mücken und Fliegen
Zeckenkarte
Wenn man allein auf nackter Wanderung ist, sollte ein Spiegel im Rucksack nicht fehlen.
An Beinen, Armen und Bauch kann man Zecken ja leicht entdecken, aber es gibt nun ja auch Körperstellen, welche man selbst nicht so gut überblicken kann. Hier ist dann ein Spiegel sehr hilfreich.
Verwendung einer Pinzette
Die Pinzette zur Zeckenentfernung auf keinen Fall zum »zupacken« nehmen, also die Zecke mit der Pinzette nicht greifen, denn so drückt man die ganzen Innereien der Zecke in und unter die Haut.
Richtig: Die Pinzette etwas geöffnet unter die Zecke schieben und heraushebeln.
Eine Fussel-Rolle ist unheimlich praktisch, denn wir nutzen die Klebefläche dazu, auf dem Körper herumkriechendes Ungeziefer - ganz besonders: Zecken - zu entfernen. Zecken stechen nicht sofort zu, wenn sie es schaffen, auf/an den Körper zu kommen. Sie suchen sich ja erst einmal die für sie richtige Stelle (dicht unter der Haut verlaufende Adern, dünne Haut, warme und dunkle Stellen).
Erst dann stechen sie zu - so lange wandern sie auch ... und zwar auf dem Körper. Mit der Fussel-Rolle kommt man auch schnell und leicht an Körperstellen, die man sonst nicht so gut erreichen, bzw. sehen kann - zB den Rücken. Die Verwendung einer Fussel-Rolle ersetzt aber nicht die intensive Suche nach Zecken.
Mit der Fussel-Rolle kann man nur jene Zecken leicht und einfach entfernen, die noch nicht zugestochen haben.
... so lautet wohl die wichtigste Frage, die uns Anhänger der Freikörperkultur dabei bewegt.
Grund zur Vorsicht ist auf jeden Fall geboten, aber man braucht nicht gleich in Panik verfallen.
Läuft man angezogen herum, kann man auch von einer Zecke befallen werden. Diese krabbelt so lange auf der Kleidung herum, bis sie ein „Schlupfloch” findet. Dann sucht sie sich nur noch eine passende Stelle aus, die für sie angenehm ist: dort sollte es nicht zu hell sein, die Haut weich und eventuell sogar etwas feucht.
Am liebsten dort, wo das Blut direkt unter der Hautoberfläche pulsiert, wobei die Zecke nicht direkt die Adern ansticht.
Larve
stark vergrößertDie einzelnen Stadien der Zecke (von links nach rechts):
a) Larve
b) Nymphe
c) männliche Zecke
d) weibliche Zecke
Die Larve ist ungefähr einen halben Millimeter (!) groß, gilt noch als Weichtier, hat erst 6 Beine und ist geschlechtslos. Benötigt für ihr Wachstum aber bereits Blut, bevorzugt dabei aber Kleintiere, wie Igel, Eichhörnchen, Mäuse, Vögel, usw. Auch die Larve kann bereits durch das Muttertier infiziert sein !
Nymphe
Nymphen, die "jugendlichen" Zecken sind zwar noch geschlechtslos, verfügen aber bereits über 8 Beine und haben schon einen Panzer. Sie sind ungefähr einen Millimeter groß.
»Adult« Zecke
In diesem Entwicklungsstadium haben die Zecken ihre Geschlechtsreife erlangt.
→ Zecken brauchen für jedes Entwicklungsstadium eine Blutmahlzeit.
→ Ein Weibchen legt ca. 3000 Eier und saugt mehr Blut.
→ Weltweit sind bislang 800 verschiedene Zecken-Arten bekannt.
→ Untersuchungen haben ergeben, dass zum Beispiel die Schildzecke, einmal mit Blut vollgesogen, gut 10 Jahre leben kann, ohne ein weiteres Mal Blut zu saugen.
→ Eine mit Blut vollgesogene Zecke wiegt ungefähr 200x so viel, wie eine hungrige Zecke.
www.zeckenwetter.de
Die Zeckenaktivität im Überblick - nach Bundesländern und Landkreisen, mit einer interaktiven Landkarte.
www.zecken.de
Interessante Informationen über Zecken und die Gefahren, die von ihnen ausgehen. Zecken-Härtetest über die Widerstandsfähigkeit von Zecken.
www.zeckenschule.de
Tolle Seite für Kinder, mit kleinen Spielen.
www.borreliose-infektionskrankheiten.de
Borreliose Infektionskrankheiten - Informationen
www.rki.de
Robert Koch Institut - Antworten auf häufig gestellte Fragen zur FSME-Impfung
www.impfen-info.de
Informationen zur FSME-Impfung ... und weitere Themen
Quellen:
• Wikipedia (allgemeine Angaben)
• Baxter Deutschland GmbH
• Hamburger Abendblatt (12.12.2009 → Relikt-Zecke)
• Jägermagazin (09.06.2009 → Hyalomma-Zecke)
• Deutsches Expeditionscamp (2008 → Krim-Kongo-Fieber)zurück