Intimrasur / Körperbehaarung
Immer noch halten recht viele Leute es für ein Vorrecht der Kinder, mit einem blanken Geschlechtsteil herumlaufen zu dürfen. Ein „blankes” Geschlechtsteil bei Erwachsenen halten sie für „schändlich” oder gar „pervers”. Aber zum Glück haben sich die Ansichten in Bezug auf die Intimrasur durchaus geändert. Auch „untenrum” möchte man (frau) gut aussehen, sich pflegen. Dabei muss es nicht immer ganz blank sein, die Schamhaare ordentlich gestutzt oder in Form gebracht, sehen gut aus. Aber auch hygienische Gründe sprechen deutlich für eine Intim-Rasur.
Aber es sind nicht nur die Haare im Intim-Bereich - so stören sich auch viele Männer an ihrer Brust- und Rückenbehaarung, welche zum Teil auch extrem stark ausgeprägt sein kann. Boshafte Vergleiche mit den Menschenaffen kennen die betroffenen Männer nur zu Genüge ... also, weg mit den Haaren !!!Aber wie wird man diese „lästigen” Haare los ?
Es gibt durchaus mehrere Arten der Haarentfernung,
wobei zur Zeit nur eine von Dauer ist.
• Laserbehandlung
Eine dauerhafte Haarentfernung bietet nur die Laserbehandlung. Bei diesem Verfahren werden die Haarwurzeln durch Hitze verödet. Nach gut 3 Tagen (bis zu 3 Wochen) fallen die Haare dann aus. Bewährt hat sich diese Methode am besten bei dunklen Haaren.
Empfehlung - auch wenn eine solche Behandlung bei einem Hautarzt teurer ist, kann man hier insbesondere Behandlungsfehler (Entzüdungen, Verbrennungen und Narbenbildungen) eher vermeiden. Dies soll nun nicht heißen, dass die Kosmetikstudios schlecht oder unhygienisch arbeiten. Wer ganz sicher gehen möchte (die Laserbehandlung ist ja nicht gerade billig), lässt sich bei der Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft e.V. beraten.
Für die Entfernung der ganzen Köperhaare benötigt man auch zahlreiche Termine, wobei man damit rechnen muss, dass jeder Behandlungstermin so zwischen 100 € und 200 € kostet, die ganze Körperhaarentfernung dann auch gut mal eben 3.000 € kosten kann.
Nachteil 1: Haare im Intimbereich werden nach heutigem Stand (Februar 2017) der Technik noch nicht mit der Lasertechnik entfernt - die Haut ist an diesen Stellen zu empfindlich.
Nachteil 2: teuer
Vorteil: dauerhafte Haarentfernung
• IPL
IPL steht für „Intense Pulsed Light” und stellt ein weiteres Verfahren zur dauerhaften, bzw. langfristigen Haarentfernung dar.
Bei der Verwendung eines solchen Gerätes müsst Ihr unbedingt die Sicherheitsanweisungen des Herstellers beachten, denn beim Einsatz von IPL-Geräten ist die größte Gefahr eine unbeabsichtigte Netzhautschädigung der Augen durch die „Blitze”. Auch ist nicht jedes Gerät für die Verwendung direkt am Geschlechtsteil geeignet, hierüber solltet Ihr Euch ebenfalls vor dem Kauf gründlich informieren.
Bis die Haare verschwunden sind, kann es schon bis zu 30 Behandlungen dauern, für einen kurzfristigen Einsatz einer schnellen „Entharung” also nicht geeignet.
Nachteil 1: Nicht ganz unkompliziert in der Anwendung (Sicherheit)
Nachteil 2: Gerät ist in der Anschaffung nicht gerade günstig
Vorteil: extrem langfristige Haarentfernung
• Enthaarungscreme
Die Enthaarungscreme ist eine schmerzlose und einfache Möglichkeit, die Haare für einen etwas längeren Zeitraum zu entfernen. Die ganze Prozedur tut nicht weh und ist dabei durchaus auch noch schonend, da nur die Struktur des Haares verändert wird und sich dann ablöst. Die Enthaarungscremes riechen ein wenig „streng”. Nach der Anwendung muss man die Creme gründlich abwaschen, auch ist es sinnvoll, eine die Haut beruhigende Lotion aufzutragen.
Wichtig: die Creme vor der Anwendung erst einmal auf Verträglichkeit testen. Dazu das Präparat an einer kleinen Hautstelle für gut 72 Stunden auftragen. Wenn sich die Haut nicht verändert oder schmerzt, kann man das Produkt verwenden.
Nachteil 1: Für Menschen mit Neurodermitis eignet sich die Enthaarungscreme nicht
Nachteil 2: Nicht alle Haare bekommt man mit einer Anwendung weg
Nachteil 3: Die Mittel sind reine Chemie
• Rasur → Nassrasur
Die einfachste und durchaus günstigste Art, für einen blanken Körper zu sorgen - und meistens auch schmerzlos. Inzwischen gibt es für die „Einmal-Rasierer” Verlängerungsstücke, um sich auch selbst (als Single-Mann) den Rücken zu rasieren. Allerdings sind dazu dann zwei Spiegel nötig und ein gewisser Grad an Gelenkigheit, um auch alle Stellen am Rücken zu erreichen.
Nachteil 1: Wenig nachhaltig, schon Tage später sprießen die Haare wieder
Nachteil 2: Umständlich in der Handhabung (→ Rücken)
Vorteil 1: Günstig
Vorteil 2: Am besten geeignet für den Intimbereich
• Rasur → Trockenrasur
Ebenfalls einfach und recht schnell. Zuerst werden die Haare mit dem Langhaar-Rasierer kurz getrimmt, dann übernimmt der eigentliche Rasierer die Arbeit und entfernt den Rest. Allerdings nicht so gut geeignet für den Intimbereich. Mit einer entsprechenden Verlängerung (gibt es auch für einzelne Geräte als Zubehör zu kaufen) auch für den Rücken geeignet. Praktisch ist dann ein Akku-Rasierer, damit man mit dem Kabel keine Probleme hat.
Einige Hersteller bieten auch schon Körperrasierer an, die Nass- und Trockenrasur verbinden.
Nachteil 1: Wenig nachhaltig, schon Tage später sprießen die Haare wieder
Nachteil 2: Umständlich in der Handhabung (→ Rücken)
Nachteil 3: Nicht für den Intimbereich geeignet
Vorteil: Abgesehen von der Anschaffung - günstig
• Wachs → Warmwachs
Waxing - DIE Haarentfernung für „echte” und schmerzfreie Männer (und natürlich auch Frauen). Bei dieser Methode wird warmes Wachs mit einem Spatel (Spachtel) auf die Haut aufgetragen, wobei sich die warme Masse um die einzelnen Haare legt und sich die Poren öffnen. Ist das Wachs abgekühlt, wird es mit einem kräftigen Ruck abgezogen. Mit dem Wachs zieht man auch die Haarzwiebel (im inneren der Haarzwiebel liegt der Ursprung eines jeden Haares, hier bilden sich die Haarzellen, die für das Wachstum des Haares verantwortlich sind) heraus.
Diese Art der Haarentfernung ist durchaus schmerzhaft, hält aber wesentlich länger vor, als wie eine „normale” Rasur, ist aber für den Intimbereich nicht geeignet, da hier die Haut zu empfindlich und zu dünn ist. Für den ganzen Körper sind mehrere Behandlungstermine einzuplanen, danach die direkte Sonne erst einmal vermeiden. Pro Körperpartie muss man mit ca. 20 € bis 30 € rechnen.
Nachteil 1: Schmerzhaft
Nachteil 2: Nicht für den Intimbereich geeignet
Vorteil 1: Hält längere Zeit vor
Vorteil 2: Relativ günstig
• Wachs → Kaltwachs
Diese Methode der Haarentfernung funktioniert wie das Waxing mit Warmwachs. Kaltwachs ist praktisch, aber nicht perfekt und wird meist zu Hause in „Eigenregie” angewendet. In Drogerien ist Kaltwachs gebrauchsfertig erhältlich. Es sind dann schmale Stoffstreifen, die bereits mit einer Wachsschicht versehen sind. Diese braucht man nur kurz erwärmen, um das Wachs etwas flüssig zu machen. Die Wachsschicht ist allerdings meist recht dünn und entfernt nicht immer alle Haare, ist aber günstiger als eine Warmwachsbehandlung in einem Kosmetikstudio. Bevor man die Haare mit Kaltwachs entfernen möchte, unbedingt den Hautarzt fragen.
Nachteil 1: Schmerzhaft
Nachteil 2: Nicht für den Intimbereich geeignet
Nachteil 3: Für den Rücken benötigt man Hilfe
Vorteil 1: Hält längere Zeit vor
Vorteil 2: Günstig
• Sugaring
Für das „Sugaring” wird eine Paste aus Zuckerwasser und Zitronensäure verwendet. Sie wird, wie das Wachs, auf die Haut aufgetragen und anschließend mitsamt den Haaren in Wuchsrichtung abgezogen - dadurch etwas weniger schmerzhaft. Eine Methode, die man auch nur in entsprechenden Kosmetikstudios machen sollte.
Nachteil 1: Schmerzhaft
Nachteil 2: Nicht für den Intimbereich geeignet
Vorteil 1: Hält längere Zeit vor
Vorteil 2: Relativ günstig
• Epiliation
Ganz einfach umschrieben: „Haare auszupfen” - Die Haare werden dabei mit einem speziellen Epilier-Gerät, das mit einem Pinzettensystem ausgestattet ist, entfernt. Da die Haare beim Epilieren als Ganzes entfernt werden, hält der Effekt wesentlich länger an als beim Rasieren, ungefähr zwei bis vier Wochen, je nach Haarwuchs. Diese Methode ist ebenfalls durchaus schmerzhaft und es kann zu Hautirritationen kommen.
Wichtig: Vor dem epilieren sollte die Haut erst einmal gekühlt werden, zum Beispiel mit Eiswürfeln oder einem Eisbeutel, um die jeweilige Partie vor der Haarentfernung kurzfristig zu betäuben.
Nachteil 1: Schmerzhaft
Nachteil 2: Nicht für den Intimbereich geeignet
Nachteil 3: Für den Rücken benötigt man Hilfe
Vorteil 1: Hält längere Zeit vor
Vorteil 2: Günstig, nach Anschaffung des Gerätes
• Intim-Bereich
Der Intim-Bereich, beziehungsweise alle Körperstellen mit empfindlicher Haut, benötigen bei der Haarentfernung unsere ganz besondere Aufmerksamkeit und Vorsicht. In den professionellen Kosmetik-Studios „arbeitet” man nur bis zum Po und bis zur Schamgrenze, diese Bereiche liegen bei der Haarentfernung somit in der Selbstverantwortung (dann durch Eigenarbeit oder durch Partner/in).
• Wichtiger Hinweis
Bevor man sich von seiner Körperbehaarung trennt, sollte man unbedingt erst einmal seinen Hautarzt fragen und zu Rate ziehen.
Wenn man sich zum Beispiel für eine Laserbehandlung entscheidet, sollte man bedenken, dass das Resultat dann auch dauerhaft ist, der Rest des Lebens dann ohne Körperbehaarung - nur der Intimbereich muss nach wie vor noch rasiert werden.
Nach einer Haarentfernung sollte man seiner Haut etwas Gutes tun und sie pflegen und „beruhigen”, dies geht am besten mit Hautlotionen.
• Schmerzen
Waxing und Epilation sind die schmerzhaftesten Methoden einer längerfristigen Haarentfernung. Die ersten „Behandlungen” sind meist die schmerzhaftesten, aber der Schmerz wird von Mal zu Mal geringer, denn anfangs werden einfach am meisten Haare entfernt. Da der Nachwuchs meist dünner und weicher ist, verursacht das Ausreißen später weitaus weniger Schmerzen. Abgesehen davon wachsen nicht alle Haare gleich schnell nach.
• Haarstyling
Die Haare im Intim-Bereich auch zu „stylen” ist mehr eine Domäne der Frauen, „Brazilian-Cut”, „Herzchen-Formen” ... alles ist möglich und geht am besten mit einer Kombination aus Nass- und Trockenrasur, Beispiele:
„Natur” „Runway”/„Landing Strip” „Triangle” „Valentine's Heart” „Hollywood Cut” Alle Bilder © Fred the Oyster - unter CC-Lizenz 4.0 - international