In Gesprächen über die Freikörperkultur mit Frauen, welche nicht FKK betreiben, komme ich immer wieder zu dem Ergebnis, dass Frauen wesentlich mehr Probleme damit haben, sich in der Natur nackt und frei zu bewegen, als die (wir) Männer.
Dabei habe ich stets das Gefühl, als ob Frauen nur aus Problem-Zonen bestehen, sie mit keinem Teil ihres Körpers zufrieden sind, was in der Freikörperkultur überhaupt nicht relevant ist.
Ich kann hier natürlich nur aus meiner (der „männlichen”) Sicht berichten.
Wie dem auch sei, die Antworten sind jedenfalls stets die gleichen:
- „Meine Beine sind dafür viel zu dick!”
- „Ich und mein Bauch!”
- „Nach zwei Kindern hat man nun einmal nicht mehr die Figur für FKK!”
- und so weiter
Dabei stellt sich mir ganz unweigerlich die Frage, sind die Frauen wirklich mit ihren Körpern so unzufrieden, oder benutzen sie ihren Körper nur als eine Ausrede, um nicht FKK machen zu müssen???
So kommt es mir nämlich auch vor!
Es handelt sich dabei überwiegend um „Problem-Zonen”, welche auch an einem textilen Strand immer sichtbar sind und teilweise sogar noch hervorgehoben werden.
Derartige „Ausreden” lasse ich jedenfalls nicht gelten. Ich werde auch oft auf meinen Bauch angesprochen („so dick kann man doch nicht FKK machen!”), was dann hin und wieder schon an eine Art Vorwurf grenzt. So ist meine Antwort auch immer die gleiche:
„An einem textilen Strand sieht man meinen Bauch ja auch, ich kann ihn ja schließlich nicht in die Badehose stecken!”
Frauen für die Freikörperkultur zu begeistern,
ist wesentlich schwerer,
wie Männer!
Zur Richtigstellung:
dies trifft natürlich nicht auf alle Frauen zu!
Man kann noch so oft sagen, dass der Körper an sich, in der Freikörperkultur nicht gesehen wird, sondern stets nur der ganze Mensch, der in ihm steckt ... die Frauen glauben es einfach nicht. Ich selber rede dann nicht viel und lade die Frauen dann einfach ein, mitzukommen. Dazu muss ich sagen, dass wir hier in Hamburg das Glück haben, über das Sommerbad Volksdorf zu verfügen, einem FKK-Verein (auch öffentlich zugänglich), in welchem es keine Bekleidungsvorschrift gibt, es also nicht Zwang ist, nackt sein zu müssen.
Auch die Größe der Brüste ist scheinbar immer wieder ein Problem. Ganz besonders bei jungen, pubertierenden Mädchen, wobei ich auch hier wieder von „Nicht-Naturisten” rede. FKK-Kinder sehen die Unterschiede, wie auch die unterschiedlichen Entwicklungen ja nun einmal wesentlich direkter, als die textilen Kameraden und Kameradinnen.
Viele junge Mädchen haben ein großes Problem damit, dass ihre Brüste sich unterschiedlich entwickeln, dass die eine Brust größer ist, schneller wächst, als die andere.
Natürlich „wächst es sich zurecht”, aber dies hören die Mädchen überhaupt nicht gerne, denn das Problem besteht jetzt (!) und sie möchten nicht so gerne so lange warten, bis die Brüste dann irgendwann gleich groß sind. Wenn junge Mädchen erst einmal sehen, dass es anderen Mädchen genauso ergeht wie ihnen, legen sich auch sehr schnell die Hemmungen und die sogenannten „Probleme” lösen sich quasi in Luft auf.
Körper-Akzeptanz