Männer tragen hin und wieder im wahrsten Sinnes des Wortes ein an Größe und Umfang stetig wachsendes Problem(chen) vor sich her.
So möchte ich hier etwas „blumig” die nicht unbedingt gewollte Erektion umschreiben, welche uns Männer hin und wieder, seltener oder auch öfters, trifft - und in einigen Fällen, wie zum Beispiel auf einem FKK-Platz, recht unangenehm ist.
Unangenehm, peinlich, störend, aber vollkommen normal.
Eine Erektion setzt nicht nur mittels sexueller Phantasien und/oder Gedanken ein. Die Ursachen können, vielfältig sein, wie beispielsweise eine unbeabsichtigte (eigene oder fremde) Berührung oder ein anderer, sanfter Körperkontakt.
Wie dem auch sei, plötzlich macht sich »unser kleiner Kamerad« selbständig und steht deutlich und für alle anderen FKKler sichtbar ab ... welch eine Blamage. Und doch, in dem Augenblick, in welchem wir merken, dass sich da etwas anbahnt, ist es schon zu spät. Dann denkt man nämlich unwillkürlich an seinen Penis. Und während man ihn in diesem Moment zum Teufel wünscht, wächst und wächst »er« weiter.
In einem solchen Moment, wo man zudem auch vermutet, dass alle Augen nur auf »ihn« gerichtet sind, ist es oft hilfreich, sich gedanklich abzulenken. Ansonsten hilft nur
Die Erektion ist dabei eigentlich weniger das Problem, letztendlich ist es ja ein vollkommen natürlicher Vorgang. Vielmehr sind es die Gedanken und Befürchtungen, welche uns Männer in einer solchen Situation umgeben.
- sich auf den Bauch zu drehen,
- ins kalte Wasser zu springen, oder
- sich kalt abzuduschen.
Vorbeugende Maßnahmen kann man leider nicht treffen (jedenfalls sind mir keine bekannt). Wir sollten aber auf der anderen Seite froh und glücklich sein, dass unser „kleiner großer Freund” überhaupt funktioniert, sollte er sich mal wieder unangemeldet bemerkbar machen.
- »Was denken nun die anderen von mir ?«
- »Hoffentlich war kein Kind in der Nähe !«
- und so weiter
Frauen, aber auch die Kinder und Jugendlichen, sollten wissen, dass eine Erektion auch ohne einen sexuellen Grund eintreffen, entstehen können.
Pubertierende Jungen empfinden, gerade auf einem FKK-Platz, eine Erektion als ganz besonders beschämend und peinlich. Ein aufklärendes Gespräch »unter Männern« ist hilfreich und hier auch zu empfehlen. Sehr hilfreich ist unter Umständen es, wenn andere männliche FKKler mit dem „betroffenen” Jugendlichen sprechen (welcher Jugendliche glaubt schon seinen Eltern?).
Historisches
Vor gut 100 Jahren versuchte man mit allen Mitteln, allein schon die Erektion zu verhindern,
schließlich war man der Meinung, dass die Selbstbefriedigung krank machen würde. Viel
Zeit und Phantasie wurde darauf verwendet, die Versteifung des Gliedes - und somit die
Möglichkeit der Masturbation - schon im Ansatz zu unterbinden.
Links die Zeichnung eines Lederriemens mit nach innen gekehrten spitzen Dornen.
Ob es wohl funktioniert hat ?
Das zweite Problem betrifft den Penis in seinem schlaffen Zustand. Auch hier treffen wir wieder auf ein Problem, welches eigentlich überhaupt kein Problem ist, wir Männer es zumeist nur zu einem Problem machen:
Wir erwachsenen Männer wissen natürlich, dass für ein gutes und befriedigendes Sexualleben die Penisgröße überhaupt nicht wichtig ist. Die Penis-Größe
In der Pubertät hilft ein solches Wissen jedoch nicht gerade viel, denn hier definieren sich die Jungen eben auch über ihr Geschlechtsteil, nach dem Motto, dasss nur wer einen großen Penis hat, auch ein „ganzer Kerl”, ein „ganzer Mann” ist.
Nur allzu schnell stellen sich bei (recht vielen) Jungen Minderwertigkeitskomplexe ein, nur weil sie meinen, ihr Penis hätte eine unzureichende Größe (oder »er« wäre krumm oder schief).
Auch hier kann nur ein beruhigendes Gespräch wirken, wobei ich durchaus der Meinung bin, dass eine Frau bei gerade diesem „Problem” besonders überzeugend argumentieren kann.
Helfen kann folgende Tatsache:
In der Medizin unterscheidet man 2 Penis-Typen. Der »Fleisch-Penis« ist in schlaffem Zustand schon recht groß, wächst bei einer Erektion jedoch nur noch geringfügig an. Der »Blut-Penis« hingegen ist ohne Erregung recht klein, wächst aber durch die Erektion ganz erheblich und erreicht so ein vielfaches seiner ursprünglichen (schlaffen) Größe. Beide Penis-Typen sind erigiert etwa gleich lang/groß.
In der Freikörperkultur ist dieses »Problem« überhaupt nicht existent, denn wir sehen in unserem nackten Gegenüber den ganzen Menschen und nicht nur sein Geschlechtsteil. Es ist uns total egal, ob ein Mann nun einen dicken oder dünnen, großen oder kleinen Penis hat. Wichtig ist uns nur der Mensch in seiner Ganzheit.
Körper-Akzeptanz
Und, was ich auch als besonders wichtig erachte: Wer sich über die Penisgröße der anderen „mukiert”, respektive sich darüber lustig macht, sollte unbedingt seine eigene Einstellung zur Freikörperkultur ganz dringend und grundsätzlich überdenken. |