Therese Mülhause-Vogeler

Geboren am 15.05.1893, in Berlin
Gestorben am 15.03.1984

Therese Mülhause-Vogeler, Lehrerin in Berlin, kam mit ihrer Heirat 1922 durch ihren Mann mit der Freikörperkultur in Kontakt. Dieses Jahr wurde für sie zukunftsweisend, denn sie wechselte nicht nur ihren Wohnsitz nach Frankfurt am Main, sondern entschied sich auch noch, ihren Lehrberuf aufzugeben und sich der Schriftstellerei zu widmen.

Therese M.-V. stand mit in den vordersten Reihen der FKK-Bewegung. Wer in den alten FKK-Heften herumstöbert und liest, wird unweigerlich über ihren Namen stolpern. Zahlreiche Aufsätze hat Therese verfaßt und veröffentlicht - und sich dabei besonders für die Frauen eingesetzt. So ist es kein Wunder, dass Therese viele Frauen, auch solche, die der Nacktkultur skeptisch gegenüber standen, für die Freikörperkultur gewonnen hat.
Therese schrieb aber nicht nur, sondern engagierte sich auch in der praktischen Arbeit.

Ihr 1926 verfasstes Essay „Freie Lebensgestaltung, ein Beitrag zur Neuformung des Lebensstils” verhalf vielen, damals gerade gegründeten FKK-Vereinen zur Namensgebung, zum Beispiel, die der »Ligen« (Liga für freie Lebensgestaltung).

1930 wurde Therese M.-V. in den Vorstand des RFK (Anmerkung: Vorgänger des DFK) gewählt, beteiligte sich an der Bildung eines ersten internationalen Zusammenschlusses der FKK, der EUFK (Europäischen Union für Freikörperkultur) und referierte beim ersten Treffen (1930 in Frankfurt/M.) zum Thema: »FKK, Sittlichkeit und Erziehung«.
1931 wurde Therese Sekretärin der »EUFK« in Paris.
1932 wurde sie in Frankfurt zur Vizepräsidentin gewählt, im gleichen Jahr übernahm sie den Vorsitz im „LffL Orplid” Frankfurt.

Nach 1933 gehörte sie nicht mehr der damaligen FKK-Bewegung an. Sie distanzierte sich von dem »Bund für Leibeszucht« und nahm eindeutige Stellung zur damaligen Rassenfrage ein:

»Freikörperkultur ist an sich eine Einstellung, die nicht durch rassische Eigentümlichkeiten irgendwie beeinträchtigt werden kann.
Die Frage, die sich bei der Aufnahme neuer Menschen in einen Kreis Freikörperkulturtreibender ergibt, sollte daher nie eine Frage
nach der Rasse, sondern nur eine Frage nach der Charakterwertigkeit der Menschen sein.«
Nach 1945 knüpfte sie wieder an die Zeit vor 1933 an.
Therese Mülhause-Vogeler war Ehrenmitglied des DFK.

Aufsätze und Bücher:

1921 - »Galathea« (Novelle)
1924 - »Flucht in den Tod« (Essay)
1925 - »Lebensrhythmus«
1926 - »Freie Lebensgestaltung, ein Beitrag zur Neuformung des Lebensstils«
1928 - »Die Stellung der Frau in der Freikörperkultur«
1932 - »Wie ich wurde - was ich war« (Autobiographie)
1942 - »Der Prozeßmüller« (Roman)
1961 - »Stunde zwischen Tag und Traum« (Gedichte)
1971 - »Herr Walther von der Vogelweide« (Roman)

25 Artikel in »Licht-Land« und »Lachendes Leben«
Weitere Artikel und verschiedenen FKK-Magazinen

Quellen:
FKK - 3/1973
Licht-Land - 1 und 6/1931, 11/1932
Lachendes Leben - 5/1932

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