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Die Reformpädagogik reicht bis in das späte 19. Jahrhundert zurück. Allerdings war die Art des Lehrens noch sehr uneinheitlich. Zwar war man sich darüber einig, dass das Kind natürlich im Mittelpunkt stehe und die „Erziehung vom Kind aus gehe”, aber die Wege waren doch recht unterschiedlich, so dass letztendlich wieder Zwänge entstanden, denen sich die Kinder wieder unterwerfen mussten. Dies fing bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung an und ging bis zu zeitlich festgelegten Sportstunden.
Wenn es nicht gerade eine Schule wie das „Lichtschulheim Lüneburger Land” war, in der die Nacktheit zur Tagesordnung gehörte, sah man „Luftbäder” in den zahlreichen anderen (den textilen) Reformschulen als ein vorzügliches Mittel der Erziehung ohne falsche Scham an. Jungen und Mädchen (meist getrennt voneinander) ereiferten sich dabei in Gymnastik, Sport und Spiel ... natürlich nackt.
Es gehörte zu einem der Ziele der Reformschulen, den Kindern die „falsche Scham” zu nehmen und sie in Natürlichkeit und Naturverbundenheit aufwachsen zu lassen.
← Bild: Klassenausflug der Schule Tieloh (Hamburg) in den Sachsenwald → 1920er Jahre |