Kindergarten ... aber bitte nackt !
... nur nicht im Jahr 2017 !!!
Wenn in der heutigen Zeit kleine Kinder nach eigenem Wunsche gerne »nackig« herumtoben möchten, dieses auch tun und nackt durch die Räumlichkeiten des Hortes laufen - da sehen einige Eltern dann »Sodom und Gomorrha«, das eigene Kind sexuell gefährdet und die Welt in Schamlosigkeit versinken.
Vor über 80 Jahren war dies allerdings überhaupt kein Problem, da tobten die Kindergartenkinder, Knaben und Mädchen, zusammen nackt herum.
• Hatten wir damals »andere« Kinder ?
• Waren sie weniger neugierig ?
Dieses Bild zeigt die Kindergartengruppe
eines Berliner Waisenhauses im Jahr 1920.Kindergartengruppe in Russland - 30er Jahre
Nackte Kleinkinder beiderlei Geschlechts beim gemeinsamen Spiel mit ihrer Erzieherin.Es geht ... aber nur nicht in Deutschland. Warum nicht auch heute ?
Als Beispiel dient der »Hikari«-Kindergarten in Kawasaki (Kanagawa, Japan), wo es gleich mehrere Einrichtungen dieser Art gibt. Dieser Kindergarten (mit Vorschul-Erziehung) besteht seit 1953. Anfänglich waren die Kinder dabei ganz nackt, inzwischen (nur) noch »oben-ohne« - Jungen, wie auch Mädchen.
Vielleicht findet sich ja doch ein privater Kindergarten in Deutschland, der dieses fernöstliche Erziehungsmodell für sich entdeckt. Oder, die Eltern machen einen entsprechenden Vorschlag.
» Nacktfröschchen «
„Nacktfröschchen”, so werden die Knaben und Mädchen der Kindergartengruppe von Jenni Gert liebevoll genannt.
Mit Freude kann man die kleinen Nackthüpfer beobachten, wie sie durch das Gras springen, im Sandkasten Kuchen backen oder sich im frohem Spiel an Schaukel und Wippe versuchen. Das Laufen und Springen, Haschen und Spielen wechselt zwischen Garten und Planschbecken, welches sich an der Rückseite des Hauses befindet. Hilfreiche und tatkräftige Unterstützung finden Jenni und ihre Kolleginnen bei den älteren Kindern, meist Geschwisterkinder, die nach der Schule dazukommen. Die Mittagsruhe der Kleinen wird zur Erledigung der Schulaufgaben genutzt, bevor das bunte Treiben wieder von Neuem beginnt.
Ist es dann wieder an der Zeit, so beaufsichtigen die großen Kinder die Kleinen nicht nur, sondern beteiligen sich auch rege. So besteht Jenni's Kindergartengruppe des Nachmittags aus kleinen, wie auch großen „Nacktfröschen”.
Während die Jungens »Räuber und Gendarm« spielen, oder sich im Fußball üben, spielen die Mädchen haschen oder »Mutter und Kind«, und bereiten sich so auf ihre Rollen im späteren Erwachsenenleben vor.
Besonders viel Freude bereitet es den „Nacktfröschchen”, wenn sie gemeinsam für die Tanzgruppe üben. Dann sind alle anderen Spiele schnell vergessen, wollen sie doch zeigen, welch „erwachsene Künstler” sie schon sind, sein können. Das Bild zeigt die „Nacktfröschchen” beim Tanz »die Quelle« in voller Hingabe.
Von: Therese Mülhause-Vogeler, Frankfurt
und Gertrude Madaus, Frankfurt
Quelle:
Freikörperkultur und Lebensreform, 1931
» Kinderheim Schleusingen «
1892 wurde das Kur- und Kinderheim Schleusingen (Thüringen) errichtet, wobei es anfänglich als Heim für Taubstumme diente. Bei einer geringen Auslastung wurde es dann schnell zu einem Kur- und Kinderheim in welchem großen Wert auf die körperliche und sportliche Betätigung der Kinder gelegt wurde. Dazu gehörte in den 1920er Jahren, dass der Sport unbekleidet, zumindest aber nur mit einer Hose bekleidet, statt fand - auch zur Abhärtung im Winter.
Ergänzungen
- Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Heim nach der Widerstandskämpferin Hilde Coppi (→ Wikipedia) benannt. Sie wurde 1942 verhaftet und nach der Geburt ihres Kindes am 5. August 1943 enthauptet.
- Das „Kinderheim Hilde Coppi” bestand bis 1994 - und es wurde eine Schule integriert.
- Der Gebäudekomplex - inzwischen stark einsturzgefährdet - steht noch und ist ein beliebter „Lost Place” → www.geocouch.de und www.iamlost.de.
Aktualisierungen:
• 19.11.2022 → Kinderheim Schleusingen
• 2018 → 1 Aktualisierung
• 2017 → 1 Aktualisierung
• 2008 → 1 Aktualisierung
• 2004 → 1 Aktualisierung
• 15.02.2003 → Seite erstellt