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Freiheit, Respekt, Toleranz - und FKK

Ein philosophischer Essay zur Wertediskussion

von Uli Uschberg

Unsere Gesellschaft ist voll von Bekundungen für mehr Freiheit, Respekt, Toleranz und dergleichen. Ein Grund dafür ist der zurzeit beunruhigende Zustrom, den mehr oder weniger politisch rechtsorientierte Gruppierungen oder Parteien erhalten. Die Furcht vor Überfremdung lässt wohl manchen Menschen deren Parolen Glauben schenken. Die Badische Zeitung beispielsweise startete daher eine Serie, die sich den Werten unserer westlichen, demokratischen Gesellschaft widmete, um sie uns wieder bewusster zu machen und zu zeigen, wie wir vor diesem Hintergrund respektvoll(er) mit Menschen fremder Kulturen interagieren können, ohne Furcht, dass unsere Werte dadurch brüchig oder unterminiert werden. In der Serie mit dem Leittitel „Dafür stehe ich” kommen viele Bürger zu Wort, die sich für unser Verständnis von Freiheit, Anstand, Respekt und Toleranz starkmachen(1). Dies ist freilich zu begrüßen, jedoch fehlt bei all den Aussagen, die sich hier finden, etwas Entscheidendes, was das Motto „Dafür stehe ich” letztlich als eine leere Worthülse erscheinen lässt. Ich möchte mich diesem Fehlenden mithilfe eines Leserbriefes nähern, den ich ursprünglich der Badischen Zeitung als Reaktion auf einen Artikel, der mich angesichts dieser Leerstelle aufwühlte, zukommen lassen wollte(2):

Das ist nur scheinbar ehrlich.
„Jeder gehört zu einer Minderheit”(3), meinte OB Salomon bei der Einbürgerungsfeier von Menschen aus 80 Nationen im Historischen Kaufhaus. In Deutschland lebe man lt. Salomon auch mit unterschiedlicher Hautfarbe, Ethnie und Religion gut zusammen. An dieser Aussage - um einem eventuellen Missverständnis vorzubeugen - will ich nichts kritisieren. Als toleranter Mensch schließe ich mich dem an. Ich möchte diesbezüglich aber auf eine tiefliegende und wirkmächtige Inkonsequenz und Unvollständigkeit hinweisen, die offenbar bei allen Diskussionen und Bekundungen für mehr Freiheit, Respekt und Toleranz nicht bewusst (weil tabuisiert?) wahrgenommen wird. Denn es werden nahezu gesamtgesellschaftlich auch Menschen diskriminiert, die eigentlich die im Grundgesetz propagierte Gleichheit der Menschen zur Grundlage haben, indem sie beispielsweise den Menschen selbst nicht problematisieren.
Sie können nicht folgen?
Stellen Sie sich nur einen Menschen vor, der an einem warmen Sommertag unbekleidet z. B. an der Dreisam spaziert. Dieser Person würden allerlei obszöne Absichten unterstellt werden, so als sei sie pervers. Wofür?
Etwa dafür, dass er oder sie ein Mensch ist?
Dafür, dass diese Person kein Problem mit sich selbst hat?
Dafür, dass sie Toleranz, Gleichheit, Freiheit und Menschlichkeit lebt?
Dafür, dass sie den Tag genießt?

Deshalb halte ich die bei vielen Gelegenheiten geäußerten Willensbekundungen für mehr Toleranz, Freiheit etc. für unvollständig und unaufrichtig, da paradoxerweise trotz deren Einforderung zugleich Menschen, die kein Problem mit sich selbst und anderen haben, die Freiheit genommen wird, genau dies auszuleben. Dieser Sachverhalt zeigt, dass in unserer Gesellschaft der Mensch als solcher bereits ein Toleranzproblem mit sich selbst hat - ein Umstand, der die Ausübung von Toleranz gegenüber fremden Kulturen sicherlich erschwert!

Salomons Aussage, dass jeder zu einer Minderheit gehöre, die impliziert und intendiert, dass jeder, der die Freiheit anderer nicht einschränkt oder verletzt, zu tolerieren und zu akzeptieren sei, ist daher nur scheinbar ehrlich oder zumindest unvollständig, da wahrscheinlich er und ganz sicher die meisten Menschen (unserer Gesellschaft) die von mir genannte Minderheit nicht tolerieren oder gar tabuisieren.
Stimmt die Intention der Aussage also, dass jeder zu einer Minderheit gehöre? Stimmt es demnach, wenn jemand verkündet: „Unter Freiheit verstehe ich auch, das tun zu können, was ich möchte, vorausgesetzt ich schade mit meinem Handeln keinem anderen”?(4) Stimmt es demnach, wenn jemand sagt, dass es zur Freiheit gehöre, sich so zu akzeptieren, wie man sei?(5) Stimmt demnach der Rat, man solle sich selbst erkennen und seinen individuellen Weg zum Glück finden?(6) Stimmt es denn, wenn jemand die Forderung vorbringt, dass Philosophen ihre Gedanken vorleben sollen, um authentisch zu erscheinen? All diese Meinungen werden die meisten Menschen vehement bejahen, und auch ich tue dies. Allerdings mit dem Verweis auf die hier herausgearbeitete Leerstelle: Denn es ist doch so, dass der Philosoph seine Gedanken zu der hier vorgelegten Thematik der Freikörperkultur in der Öffentlichkeit, die von der Gesellschaft nahezu tabuisiert wird, eben nicht ausleben kann - weil er es nicht darf. Hier nützt alles (philosophische) Argumentieren, Beweisen und Darlegen nichts. Der Philosoph kann und darf nicht der sein, der er sein will, und sein Leben nicht so gestalten, wie er es für richtig hält. Und das, obwohl es die gängige Ansicht ist, jemandem genau diese Freiheit zugestehen zu müssen, solange eben die Freiheit anderer nicht eingeschränkt oder verletzt wird.(7)

Es ist also diese Leerstelle, die im Allgemeinen und hier im Besonderen in der BZ-Serie „Dafür stehe ich” nicht gesehen wird oder nicht bewusst ist, wenn Menschen paradoxerweise ihre Freiheit genommen wird und sie nicht toleriert werden, obwohl sie in ihrer Handlung eigentlich nicht der Freiheits- und Toleranzauffassung der Allgemeinheit zuwiderhandeln - ja, sie sogar ethisch konsequent vervollständigen: Der Mensch kann nur wahrhaft frei, respektvoll und tolerant sein, wenn er sich nicht für seine eigene Leiblichkeit und seiner Einstellung zu ihr, d. h. wenn er sich nicht für sein Selbst schämen muss oder ihm zumindest die Freiheit gelassen wird, es nicht zu müssen. Dies fordert eigentlich bereits unsere Auffassung von der Würde des Menschen, die hier allerdings entgegen dem Artikel im Grundgesetz(8) in ihren Grundfesten angetastet wird.

Ich füge an dieser Stelle einen Leserbrief der BZ ein, da in ihm von einer geforderten Bewusstseinsbildung unserer Werte die Rede ist, dabei aber wie immer die hier offengelegte Leerstelle nicht mitgedacht wird:
Werte
Ich gratuliere Ihnen zu dieser Serie
Zu: „Dafür stehe ich” - „Unsere Werte, unser Weg”, BZ-Serie von Thomas Fricker (Politik, 29. Dezember)(9).

Als langjähriger Leser der BZ und politisch interessierter Bürger darf ich Ihnen gratulieren zu der Initiative zur Serie „Dafür stehe ich”, und Ihnen dafür danken. In (schlechter) Erinnerung ist mir noch die Debatte über die deutsche Leitkultur. Heute sind wir aufgerufen, Flüchtlinge in unser Land zu integrieren, und es gibt Stimmen, die das für alle Neubürger zur Pflicht machen wollen. Unsere Werte sollen an Menschen eines sehr anderen Kulturkreises vermittelt werden. Dabei brauchen wir Deutsche selbst erst mal Nachhilfe in der Sache. Vieles ist uns so selbstverständlich, dass wir es gar nicht deutlich formulieren können. An der Wertschätzung für unseren Wertekanon fehlt es. Ich erhoffe mir von Ihrer Serie ein gutes Stück Bewusstseinsbildung, die nötig ist, um die wichtigen Elemente unserer Kultur überhaupt weitergeben zu können.

Ja, auch hier stimme ich zu! Es wird nur langsam ermüdend, wenn ständig von einer Bewusstseinsbildung unserer Werte gesprochen wird, ohne dabei das eigentliche Problem zu benennen, das die hier aufgezeigte Leerstelle ist. Sie soll hier nochmals der Klarheit wegen erläutert werden: Wenn wir uns auch durch die gesellschaftliche Sozialisation für unser körperliches Selbst genieren, weil wir es gewohnt sind, in der Öffentlichkeit so gut wie immer bekleidet zu sein und uns für unser Äußeres zu schämen, stellt dieser Umstand doch einen fragwürdigen Bekleidungszwang dar, wenn sich der Mensch mit dieser Verhaltensweise selbst diskriminiert. Eine Diskriminierung ist es besonders dann, wenn Personen ausgegrenzt werden, die versuchen, sich nicht für sich selbst bzw. ihr Menschsein schämen zu müssen, und dieser Versuch ist nur in der Öffentlichkeit möglich. Genau dieses Tabuthema ist es aber, was bei allen Diskussionen um Freiheit, Respekt und Toleranz nicht mitgedacht wird: die Tatsache, dass Toleranz zu leben und Respekt zu haben heißt, seinen Mitmenschen die Möglichkeit zu gewähren, zu sich selbst zu stehen, ihnen nicht die Freiheit zu nehmen, sich selbst zu sein. Diese Einsicht halte ich für die unerlässliche Grundvoraussetzung für gelingende Toleranz.

Vor diesem Hintergrund verweise ich auf einen Leitartikel in der BZ, der die Serie „Dafür stehe ich” zusammenfasst.(10) Darin ist zu lesen, dass sich die meisten Menschen nach Freiheit und Sicherheit sehnten, „obwohl beide Ziele in ihrer Reinform im Konflikt zueinander” stünden. „Eine freie, offene Gesellschaft birgt für den Einzelnen eher Unsicherheiten, eine sichere tendiert dazu, Freiheitsrechte einzuschränken”(11) , heißt es erläuternd. Das ist zwar gegenwärtig vermittelter Konsens, mit Verweis auf die besagte Leerstelle aber Nonsens! Denn Freiheit und Sicherheit stünden nicht im Konflikt zueinander, wenn es weniger Unsicherheiten durch fundamentale Diskriminierungen (hier die des Menschen an sich) gäbe und mit dieser gewonnenen Art von Sicherheit Freiheitsrechte wiederum nicht eingeschränkt werden müssten.(12) Freilich ist mir bewusst, dass in dem Zitat von einer drohenden Gefahr von außen ausgegangen wird, die durch eine funktionierende Wertegesellschaft nicht gänzlich abgewendet werden kann. Das Abwehren terroristischer Anschläge ist allerdings auch nicht das Thema dieses Essays. Hier geht es um die Diskussion und Vermittlung unserer eigenen Werte, wie wir selbst sie untereinander verstehen und leben. Bekundungen wie „Daf”r stehe ich” sind also ohne Toleranz gegenüber dem Menschen als solchem, ohne dass er sich frei in seiner Selbstachtung in der Öffentlichkeit respektiert fühlen kann, ohne sich für sich selbst schämen zu müssen, nicht konsequent bzw. ehrlich genug und führen zu keinem befriedigenden Ergebnis.
Alle weiteren und vielfältigen Behauptungen wie „Toleranz ist wichtig, darf aber Intoleranz nicht tolerieren, Respekt (ist wichtig), wenn er gegeben, nicht gefordert wird”(13) oder in Anlehnung an Kant: „Wir sollten den Mut haben, uns unseres Verstandes zu bedienen”(14) verkommen so zu nicht ernst zu nehmenden und paradoxen Wortklaubereien.

Freikörperkultur oder zumindest das Tolerieren und Respektieren unbekleideter Menschen scheint die Leerstelle adäquat auszufüllen, um uns unserer eigenen Werte bewusst zu werden. Und um einzusehen, dass wahre Rede von Freiheit, Respekt und Toleranz nur möglich ist, wenn man seine Mitmenschen nicht allein schon für ihr Menschsein diskriminiert, d. h. allein schon für ihr eigenes Selbst - womit zugleich die Diskriminierung des Diskriminierenden eingeschlossen wäre. Die in den Beiträgen der Serie „Dafür stehe ich” geäußerten Bekenntnisse sind also nicht ganz vollständig, wenn trotz gegenteiliger Bekundungen Menschen, die sich für nichts an sich selbst schämen wollen (und somit zu einer Minderheit zählen), diskriminiert werden und sogar noch despektierlicher behandelt werden als andere Randgruppen wie Homosexuelle, Asylbewerber oder Behinderte. Aufklärung tut hier Not. Dieser Not hoffe ich, mit diesem Essay einen Schritt beizukommen, damit der Wunsch „Zusammenhalt in Vielfalt” im Leitartikel zur BZ-Serie „Dafür stehe ich” ein ehrlicher Wunsch wird, der keine gesellschaftlich etablierte und tabuisierte Leerstelle mehr enthält.

Bei Stobaios ist zu lesen, dass Anacharsis(15) auf die Frage, was es für die Menschen Feindliches gebe, geantwortet habe: „Sie selbst für sich selbst”.(16) Mit der hier vorgelegten philosophischen Sichtweise auf diese Erkenntnis diskriminiert der Mensch sich selbst für sich selbst und ist sich dadurch selbst ein Feind. Die gegenwärtigen Bemühungen um mehr Toleranz im Zuge der Furcht vor Überfremdung aufgrund der Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind vor diesem Hintergrund unzureichend. Wir (und damit meine ich alle Menschen auf der Erde) müssen lernen, dass - so banal es klingen mag - wahre Freiheit, echter Respekt und gelebte Toleranz auch den unbekleideten Menschen impliziert. Nur so ist, mit philosophischer Reflexion gesprochen, neben allen kulturellen Unterschieden Zusammenhalt in Vielfalt möglich. Weil dann jeder Einzelne, der es will, tatsächlich die Möglichkeit hat, sich selbst für sich selbst zu befreien!(17) Aufschlussreich scheint es mir, vor dem Hintergrund dieses Essays abschließend den folgenden Leserbrief zu lesen. Er wäre wunderbar, wenn eben nicht auch hier die besagte Leerstelle so deutlich wäre:
FLÜCHTLINGSFRAGE
Es lohnt sich, für Werte einzustehen

Zu: „Deutschland und die Flüchtlingsfrage - Die Krise des Politischen”, Leitartikel von Thomas Fricker (Politik, 19. Januar):

Die Bundeskanzlerin hat Recht, wenn sie die erste Priorität in ihrem politischen Handeln auf die fundamentalen Werte einer humanen Gesellschaft sowie auf die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland und der EU legt. Der absolute Respekt dieser die Menschenwürde schützenden Werte und Gesetze ist das unerlässliche Gerüst einer stabilen, demokratischen und menschlichen Gesellschaft. Erst wenn alles versucht wurde, die mit diesen Werten kompatiblen Lösungen für die praktischen und politischen Anforderungen auszuschöpfen, sollte erwogen werden, den Zwängen der politischen Realität Raum zu verschaffen. Bis dahin müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um die Verlässlichkeit der Werte zu bewahren, auch und nicht zuletzt wegen der Glaubwürdigkeit der Politik.

Wie Thomas Fricker schreibt, dürfen Besonnenheit und Urteilsvermögen nicht der Hysterie - und ich würde hinzufügen: nicht dem politischen Opportunismus - zum Opfer fallen. Mit ihrem Bestehen auf den Werten gibt die Kanzlerin ein gerade jetzt notwendiges Signal an die EU und ihre Mitgliedsländer, dass die Gemeinschaft nur dann ihre moralische Berechtigung und ihren bisher guten Ruf in der Weltgemeinschaft erhalten kann, wenn es gelingt, in diesen herausfordernden Zeiten das Humanitätsideal vorzuleben. Wir alle sollten ihr dabei helfen, diese Ziele zu erreichen.(18)

 



(1) - Die Serie „Dafür stehe ich” wurde am 28.12.2015 von Thomas Fricker in der Badischen Zeitung angekündigt

(2) - Die Entscheidung, den Leserbrief nicht an die Redaktion zu senden, zeigt, dass es in unserer Gesellschaft trotz gegenteiliger Behauptungen nicht ganz so einfach ist, für seine Überzeugungen einzustehen. Schließlich muss ich als Familienvater auch mögliche negative Folgen für den Rest der Familie abwägen, wenn ich in meiner und meiner Familie Heimatstadt öffentlich ein Tabuthema anspreche.

(3) - Diese Aussage ist auch die Schlagzeile des Artikels (Badische Zeitung, Montag, 14.12.2015, S. 21.), der mich dazu bewog, diesen Leserbrief zu verfassen.

(4) - http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/unternehmer-werner-thieme-es-muss-so-etwas-wie-anstand-geben--115843958.html (Stand 04.02.2016).

(5) - Nachzuhören als Podcast unter http://www.wdr5.de/sendungen/philosophischesradio, Titel: Die Freiheit verteidigen: Was wir für eine offene Gesellschaft tun müssen (Sendung vom 19.12.2015).

(6) - Unübertrefflich fragwürdig sind in diesem Zusammenhang Titel der Glückratgeberliteratur wie „Willst du NORMAL sein oder GLÜCKLICH?” (Heyne) und Werde der du sein willst (G|U) von Robert Betz, Sei einzig. Nicht artig! von Martin Wehrle (Mosaik), Vorurteile - „Wie unser Verhalten unbewusst gesteuert wird und was wir dagegen tun können” von Mahzarin R. Banaji/Anthony G. Greenwald (dtv) oder Macht, was ihr liebt von Anja Förster/Peter Kreuz (Pantheon).

(7) - Im Grundgesetz wird die freie Persönlichkeitsentfaltung zugesichert, solange man nicht gegen das Sittengesetz verstoße (vgl. Artikel 2,1). Das wirft die Frage auf, inwiefern ein Mensch bereits für sich selbst sittenwidrig sein kann. Das kann man meiner Ansicht nach nur, wenn man über das bloße Unbekleidetsein hinaus sittenwidrige Handlungen vollzieht, also beispielsweise exhibitionistisch auftritt.

(8) - Vgl. Artikel 1,1.

(9) - Badische Zeitung, Freitag, 08.01.2016, S. 34.

(10) - Badische Zeitung, Samstag, 30.01.2016, S. 4.

(11) - Ebd.

(12) - Dass Sicherheit nicht vor Freiheit gehen kann, wird in einem anderen Leitartikel mit folgender Schlussfolgerung zu bedenken gegeben: „So zu tun, als brächten Aufrüstung und der Verzicht auf bürgerliche Freiheiten echte Sicherheit, ist zu wenig” (Badische Zeitung, Dienstag, 09.02.2016). Dem füge ich noch hinzu, dass es natürlich die hier aufgezeigte Leerstelle ist, die ausgefüllt werden muss, um im ausreichenden Maße echte Sicherheit anzustreben.

(13) - Vgl. ebd.
(14) - Ebd.

(15) - Anacharsis war ein skythischer Fürst, er wurde den Sieben Weisen zugerechnet (6. Jh. v. Chr.).

(16) - Stobaios III 2, 42. Des Weiteren finden sich bei antiken Schriftstellern viele solcher „Homo homini lupus”-Aussagen (z. B. Platon, Protagoras 322 a-d).

(17) - Vgl. Seneca Epist. 1,1: „Ita fac, Lucili, vindica te tibi (...)” (Mach es so, Lucilius, befreie dich für dich selbst). Eine Einsicht, deren Gelingen allerdings, wie die Glücksratgebertitel in Fußnote 6, von der Gesellschaft abhängig ist - und leider nicht von einem selbst.

(18) - Badische Zeitung, Montag, 01. 02.2016

Foto © Michael Otto

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