Fester Platz bei „Mee(h)r erleben”
Nicole Wunram begeistert mit dem Nacktwandern
Es hat inzwischen seinen festen Platz im Programm der Internationalen FKK-Familien-Freizeit „Mee(h)r erleben”, die vom 1. bis 10. August auf dem FKK-Campingplatz an der Ostsee am Rosenfelder Strand im schleswig-holsteinischen Grube stattgefunden hat. Das Nacktwandern mit Nicole Wunram zieht immer wieder mehrere Dutzend bewegungsfreudige Menschen an.
In diesem Jahr sind es fünf Dutzend Frauen und Männer gewesen, die sich nur mit Trekking- oder Wanderschuhen an den Füßen auf den Weg gemacht haben durch die holsteinische Ebene. „Mir gefällt es immer wieder, die Wärme der Sonne und die Erfrischung des Windes auf der unbekleideten Haut zu spüren”, erzählt ein junger Erwachsener während der 6 Kilometer langen Wanderung. Für ihn habe das Nacktwandern auch etwas mit Wellness zu tun.
Dies ist ganz im Sinne von Nicole Wunram, die als Pionierin des Nacktwanderns im deutschsprachigen Raum bezeichnet werden kann. Sie spricht von der Sorge um den eigenen Körper und die eigene Seele, während man mit ihr zwischen den Äckern und Deichen plaudert. Nicole Wunram sieht das Nacktwandern auf Augenhöhe mit dem Kneippen oder anderen individuellen Gesundheitsbemühungen.
„Im Alltag fällt es mir schwer, mich auf das Nacktwandern einzulassen. Das Nacktwandern bei Mee(h)r erleben gibt mir die Möglichkeit, mir die Freiheit zu nehmen”, berichtet eine mittelalte Frau während des Wanderns. Sie erlebe das ganz andere Körpergefühl, vor allem aber auch die Gemeinschaft der anderen Nacktwandernden. Dies biete natürlich Schutz, meint sie.
Für den Organisator der FKK-Familienfreizeit „Mee(h)r erleben”, Günther Hedderich, ist es eine Selbstverständlichkeit, der Nacktwanderbewegung in der Naturistenszene den Raum zu geben. Er sehe, dass das Nacktwandern vielen Menschen gut tue. Dies sei entscheidend. Schließlich bedeute die Freikörperkultur auch ein Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele. Das Nacktwandern sei offensichtlich für viele Menschen ein Weg zu dieser Balance, so Hedderich.
„Nacktwanderer sind Wanderer aus Überzeugung und naturliebend”, meint Nicole Wunram. Es gibt immer noch viele Menschen die sich wundern, wenn Menschen unbekleidet zwischen Feldern, hüllenlos in Wäldern und im Eva-und-Adam-Kostüm durch die Berge liefen. Doch die Begegnungen mit Textilwanderern sind positiver Natur. Es ist für Nicole Wunram Ehrensache, die Menschen, denen sie begegnet, zuerst zu grüßen - ganz egal, ob nackt oder bekleidet.
„Wir müssen einfach noch mehr Bewusstseinsbildung erreichen, um den heilenden Charakter des Nacktwanderns zu unterstreichen”, meint sie. Die Internationale FKK-Familien-Freizeit „Mee(h)r erleben” biete die Gelegenheit, dies auch unter Naturistinnen und Naturisten zu erreichen.
Foto und Text: Christoph Müller (Familien-Sport-Gemeinschaft Nordrhein-Westfalen)
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