Wäsche  waschen

Auch bei Anhängern der Nacktkultur, den Naturisten und Nudisten „fällt Wäsche an”. So ganz ohne Wäsche geht es auch bei uns nun einmal nicht. Zum Glück ist es jedoch nicht sehr viel und wir können so die Nutzung auf Bettwäsche, Hand- und Geschirrtücher reduzieren. Gut, zumindest die „Leibwäsche” fällt im Sommer weg.
Im Prinzip machen wir uns keine großen Gedanken um die Schmutzwäsche ... wir gehen zur Waschmaschine - Klappe auf - Wäsche rein - Klappe zu ... anschalten und nach einer gewissen Zeit holen wir die saubere Wäsche aus der Maschine wieder heraus und hängen sie zum trocknen auf.

Früher sah es allerdings etwas anders aus:
Auch unsere Groß- und Urgroßeltern legten sehr viel Wert auf saubere, weiße Wäsche. Meist waren die Familien damals auch wesentlich größer, also musste entsprechend viel (sehr viel !) Wäsche gewaschen werden - und es waren damals keine pflegeleichten Textilien, wie wir sie heute kennen.

Zuerst musste die verschmutzte Wäsche in heißem Wasser eingeweicht werden.
Danach kochte man sie ab und bearbeitete sie noch einmal auf dem Waschbrett,
oder bereits so fortschrittlich wie hier, mit einer „Wasch-Maschine”.
Hier zu sehen: ein altes, mechanisches »MIELE«-Modell.

Als Waschmittel verwendeten die Frauen Soda und Kernseife.
Mit Hilfe einer großen Kurbel wurde nun die Wäsche in Bewegung versetzt.
War man mit dem Waschgang fertig, wurden die nassen Wäschestücke einzeln
„gewrangelt”, d.h. sie wurden durch die beiden Holzrollen (= „Wrangel”) per
Kurbel »ausgequetscht«.
Nach diesem Vorgang konnte nun die feuchte, bzw. nur noch leicht nasse
Wäsche aufgehängt werden und von Wind und Sonne getrocknet werden.

Im Winter hatte man die Wäsche auf dem Dachboden, bzw. im (Trocken-)Keller
aufgehängt.
Später, gegen Ende der 1920er Jahre, gab es dann bereits elektrisch angetriebene Wasch-Maschinen,
in Kombination mit einer ebenfalls elektrisch angetriebenen Wrangel.

Zuvor hießen diese Maschinen „Wäscheschaukel” oder auch „Wäscherührer”.
Heute können wir uns, wenn die Maschine ihre Arbeit verrichtet, anderen Dingen widmen ... damals, war die „Wäsche” sehr Arbeits- und Zeitintensiv, vor allem aber sehr anstrengend. So ist es auch kein Wunder, wenn früher die Wäsche nicht so oft gewechselt wurde.

Quelle / Bilder:
• „Lachendes Leben” - Oktober 1931
• Seite erstellt: 19.10.2018

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