Kinder-Bilder

Kunst  im
öffentlichen
Raum

Kunst im öffentlichen Raum  →  Skulpturen

„Kunst” ist nicht gleich „Kunst” - es werden durchaus Unterschiede in der Beurteilung gemacht, auch wenn das eigentliche Motiv immer gleich bleibt. Ohne Umschweife möchte ich hier gleich zu einem Beispiel kommen.

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In Brüssel, nicht weit von dem „Manneken Pis” (übrigens ein Wahrzeichen von Brüssel) steht seit 1987 die Skulptur „Jeanneke Pis”, eine Bronze-Skulptur, die ein urinierendes Mädchen zeigt, eine so genannte »Brunnen-Figur«. Erschaffen wurde sie 1985 von dem Bildhauer Denis-Adrien Debouvrie.
Das Motiv eines urinierenden Mädchens als Skulptur ist noch akzeptiert, als Foto jedoch unakzeptabel, zumindest dann, wenn man ein Mädchen so frontal fotografieren würde. Bei dieser Skulptur hingegen kann man kaum einen anderen Blickwinkel erreichen, denn sie steht in einer Nische.

Vergessen sollte man dabei nicht, dass dem Bildhauer ein reales Kind Modell stand, bzw. hockte.

Abgesehen von Aufwand und Zeit der Erstellung einer Skulptur, so ist eine solche doch auch nur eine Wiedergabe einer durchaus realen Person, allerdings im Gegensatz zu einer Fotografie, hier sogar in dreidimensionaler Form - und durchaus auch zum anfassen.


2
Für das zweite Beispiel müssen wir einen Sprung nach Australien machen, in die Howard Street, in Perth. Hier lebte in den 30er Jahren die Künstlerin Karin Tulloch - und mit ihr in dem Haus, die damals neunjährige Judith mit ihrer Familie.
Drei Monate lang saß das Mädchen im Jahr 1936 der Künstlerin Modell. Die Skulptur wurde 1937 erstmals ausgestellt und steht seit dem Jahr 2000 in der Howard Street.

Bei diesem Werk hat die Künstlerin sehr detailliert gearbeitet ... wirklich sehr detailliert. Und wenn ich jetzt noch einmal auf das „anfassen” zurück komme, so ist das Metall dieser Skulptur an gewissen Stellen recht blank. Übrigens, die Beschreibung der Skulptur ist auch noch einmal in Braille-Schrift vorhanden.


2
„Blank” ... sind auch viele Geschlechtsteile männlicher Skulpturen. Wie zum Beispiel jene „Geschlechtsteile” von diesen beiden Jünglingen. Der „Abrieb” ist deutlich zu erkennen.

Vielleicht bringt es Glück, oder reichen Kindersegen, wenn man ein solches Geschlechtsteil berührt, oder es wird einfach nur ein lustiges Foto.
ABER ... man berührt im Prinzip (selbst, wenn es nur eine Skulptur ist) das Geschlechtsteil eines Jugendlichen, bzw. eines Kindes !

3
Besonders deutlich wird die an der Skulptur „Mládi” (Jugend) von Miloš Zet (→ 3), welche im Innenhof des alten Burgrave-Gebäudes in der Prager Burg steht und die ganz offensichtlich öfters einmal berührt wurde.

 

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Bild- und Quellennachweise
Alle Bilder - Verwendung nach § 51 UrhG
1 - CC Siusiajaca Dziewczynka
2 - © Children in Art
3 - © K.S. - „Mládi” (Jugend) von Miloš Zet